Kategorien
Allgemein Neuigkeiten

Bundestagswahl 2025:

Kaarster gegen Fluglärm hat die Kandidierenden befragt

Am 23. Februar haben die Bürgerinnen und Bürger die Wahl zu einem neuen Bundestag. Kaarster gegen Fluglärm hat die Kandidierenden der demokratischen Parteien im Bundestagswahlkreis Krefeld I / Neuss II gebeten, die folgenden beiden Fragen zu beantworten:

1.    Werden Sie sich, falls Sie in den Bundestag einziehen werden, für eine Verschärfung des gesundheitlichen Lärmschutzes für den Luftverkehr in der nächsten Legislaturperiode einsetzen?

2.    Für welche Maßnahmen werden Sie sich einsetzen, um die klimaschädlichen Emissionen – heute etwa 8 % – zu reduzieren?

Geantwortet haben die Kandidatin der SPD, Ina Spanier-Oppermann, der Kandidat und MdB der CDU, Ansgar Heveling und der Kandidat der Partei Die LINKE, Stephan Hagemes. Bis 18.2. nicht geantwortet haben die Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen und der FDP.

(Die Antworten in der Reihenfolge des Eingangs):

Stephan Hagemes, Direktkandidat Die LINKE

Die Bevölkerung und Umwelt leiden bereits jetzt zu viel unter dem Fluglärm durch den Flughafen Düsseldorf, auch unter der Mißachtung des Nachtflugverbots. Darum bin ich gegen eine Erweiterung des Flughafens Düsseldorf!
Das Wahlprogramm meiner Partei positioniert sich zwar knapp aber eindeutig auf S. 37, im Kapitel “ Mobilität für alle“ und dort etwas unglücklich platziert im Unterkapitel  „Bahn: Reparieren, ausbauen und gemeinnützig betreiben“: „Flüge, die kürzer als 500 Kilometer oder fünf Zugstunden, wollen wir verbieten. Neue Flughafenkapazitäten sind nicht nötig.“

Antwort der SPD-Kandidatin für den Bundestag, Frau Ina Spanier-Oppermann:

  1. Werden Sie sich, falls Sie in den Bundestag einziehen werden, für eine Verschärfung des gesundheitlichen Lärmschutzes für den Luftverkehr in der nächsten Legislaturperiode einsetzen?

    Seit 2019 liegt dem Bundestag der Bericht zur Evaluierung des Fluglärmschutzgesetzes vor. Dieser noch in der Großen Koalition vorgelegte Bericht sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, auf die sich SPD und Union damals verständigt haben. So soll der passive Lärmschutz verbessert werden, die Maßnahmen zum Schutz der Nachtruhe durch Finanzierung neuer technischer Lösungen, wie z.B. dem Einbau von Lüftern erweitert werden. Eine Umsetzung dieser Vorschläge, die das Umweltministerium in dieser Wahlperiode nicht mehr aufgegriffen hat, ist das Mindeste, was geschehen muss. Dies reicht aber nicht: Mittlerweile hat die WHO nachgewiesen, dass bereits ab 40 dBA das gesundheitliche Risiko von Fluglärm exponentiell zunimmt. Dem muss der Gesetzgeber Rechnung tragen. Insbesondere in der Nacht muss der Schutz vor gesundheitsschädigenden Fluglärm ausgebaut werden. Die Urteile der Gerichte sind eindeutig: Mit Beginn der Nacht, also ab 22 Uhr muss der Lärm – wie überall anders auch – reduziert werden. Der Gesetzgeber muss dafür sorgen, dass diese Entscheidungen umgesetzt werden.
  1. Für welche Maßnahmen werden Sie sich einsetzen, um die klimaschädlichen Emissionen – heute etwa 8 % – zu reduzieren?

    Das ist eine komplexe Frage, die nicht kurz beantwortet werden kann. Sicher scheint mir allerdings, dass die Luftverkehrswirtschaft aktuell keinen Plan hat, wie sie ihr selbst gestecktes Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, umsetzen will. Es gibt zu wenig Anreize, um weniger klimaschädliche Antriebsstoffe zu produzieren. Zudem sind diese zu teuer. In einer solchen Situation sollte eine neue Bundesregierung mit allen Akteuren eine Transformationsstrategie entwickeln, die das Klimaziel ansteuert und konkrete Umsetzungsmaßnahmen festlegt. Dazu gehören verlässliche Rahmenbedingungen für die Produzenten von Sustainable Aviation Fuel (SAF), der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft für die Luftverkehrsbranche, aber auch staatliche Hilfen, damit die Produktionskapazitäten hochgefahren werden können. So könnten die Erträge des Emissionshandels für den Aufbau einer SAF-Produktion eingesetzt und die Produktionskosten dadurch reduziert werden. Schnelle Lösungen wird es hier allerdings nicht geben. Deshalb bin ich skeptisch, ob die Wachstumspläne der Luftverkehrswirtschaft in die Zeit passen. Die Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene, wie nach Corona erfolgt, hat dem Klimaschutz gutgetan. Insgesamt müssen die klimaschädlichen Emissionen des Luftverkehrs sinken. Mit technischer Innovation, so notwendig sie ist, allein, wird das aber nicht klappen.

Stellungnahme des CDU-Kandidaten Ansgar Heveling, MdB

Vielen Dank für die Übersendung der Forderungen von Umweltverbänden zum Flugverkehr und der konkreten Fragen nach meiner Position zum diesbezüglichen Lärm- und Umweltschutz. Gerne komme ich heute darauf zurück.
Lärmschutz ist ein wichtiges Thema. Die Anwohner von Flughäfen müssen durch geeignete Maßnahmen effektiv vor Fluglärm geschützt werden. Wir als Union setzen uns für möglichst bürokratiearme und niederschwellige Verfahren und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der geltenden Vorschriften auf Grundlage der aktuellen Erkenntnisse ein.
Allerdings sollten auch die Interessen der Luftverkehrswirtschaft berücksichtigt werden. Ein Fokus unserer Strategie liegt daher in der Förderung von Innovationen im Bereich Luftverkehr, so dass durch technologische Weiterentwicklungen (insbesondere durch leisere und effizientere Flugzeuge) die Emissionen insgesamt gesenkt werden können.
Wir sehen die drängende Notwendigkeit, auch die klimaschädlichen Emissionen des Luftverkehrs zu reduzieren. Wir verfolgen hier ein integratives Konzept, das den Luftverkehr schrittweise klimafreundlicher gestaltet. Durch Ausbau von nachhaltigen Flugkraftstoffen, Förderung innovativer Technologien und Verbesserung von Intermodalität möchten wir die Voraussetzungen schaffen, um die klimaschädlichen Emissionen des Luftverkehrs deutlich zu reduzieren. Ziel ist es, den Luftverkehr auf einen nachhaltigen Kurs zu bringen und dabei gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrtbranche zu wahren.
Im Bundestag hatten wir als Unionsfraktion im vergangenen Dezember diesbezüglich den Antrag „Klimaneutrales Fliegen vorantreiben – Für einen Markthochlauf von nachhaltigen Flugkraftstoffen und wettbewerbsfähige Klimaschutzinstrumente“ eingebracht, der die Bundesregierung zu u.a. folgenden konkreten Maßnahmen aufgefordert hat:

  • sich klar zur Dekarbonisierung des zivilen Luftverkehrs zu bekennen;
  • nachhaltige erneuerbare Kraftstoffe verstärkt in die Klimaschutzstrategie im Verkehrssektor zu integrieren;
  • verlässliche Rahmen- und Finanzierungsbedingungen für den Markthochlauf synthetischer Kraftstoffe zu schaffen;
  • Projekte und -programme zur Erforschung, Erprobung und Herstellung von synthetisch erzeugten Kraftstoffen zu fördern und langfristig zu unterstützen;
  • die Einnahmen aus der Luftverkehrsteuer in Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Luftverkehrsbereich zweckgebunden zu investierten, insbesondere für Produktion und Einsatz von nachhaltigen Flugkraftstoffen;
  • sich auf europäischer Ebene für die Weiterentwicklung des einheitlichen europäischen Luftraums „Single European Sky“ einzusetzen, mithilfe dessen Umwege und Treibstoffverbrauch reduziert werden können;
  • durch Stärkung der Intermodalität mehr Kurzstreckenverkehr auf die Schiene zu verlagern, das Bahnangebot auszubauen und mit mehr Pünktlichkeit, verlässlichem Gepäcktransport, kurzen Reisezeiten und Flughafenanschlüssen an das Fernbahnnetz für eine Qualitätssteigerung des Bahnverkehrs zu sorgen;
  • die deutschen Luftverkehrsunternehmen bei der Erneuerung ihrer Flotten mit energieeffizienteren und emissionsärmeren Flugzeugen zu unterstützen und vor diesem Hintergrund auch finanzielle Belastungen wie beispielsweise die hohen Standortkosten zu minimieren;
  • die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, beim elektrischen Fliegen eine relevante Rolle weltweit einzunehmen.
Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Umweltverbände fordern „Roadmap klimaneutraler Luftverkehr“ von künftiger Bundesregierung

Das vergangene Jahr war das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, die Erderwärmung lag erstmals ganzjährig über 1,5 Grad. Der Flugverkehr trägt erheblich zu diesem Temperaturanstieg bei. Die Umweltverbände DNR und Germanwatch, der ökologische Verkehrsclub VCD sowie die Bundesvereinigung gegen Fluglärm und Transport&Environment fordern von der künftigen Bundesregierung eine „Roadmap für einen klimaneutralen Flugverkehr“ und Maßnahmen zur Reduzierung von Fluglärm und Luftverschmutzung.

Fliegen ist die klimaschädlichste Form des Reisens. Global trägt der Flugverkehr mit einem Anteil von mehr als sieben Prozent an den Treibhausgas-Emissionen erheblich zur Klimakrise bei. Die Passagierzahlen haben wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht und in den kommenden Jahren wird ohne Gegenmaßnahmen ein immer weiteres starkes Wachstum der Flugemissionen erwartet. Um die nationalen und EU-Klimaziele zu erreichen, muss auch der Flugverkehr bis 2045 klimaneutral werden. Darüber hinaus beeinträchtigt der Flugverkehr durch Lärm und Luftschadstoffe auch die Gesundheit von Menschen im Umfeld von Flughäfen.  

Um die negativen Folgen des Fliegens zu verringern, braucht es nicht nur die Umstellung auf klimaneutrale Flugtreibstoffe, technische Maßnahmen an Flugzeugen oder optimierte Flugrouten. Auch eine Reduktion des Flugverkehrs und die Verlagerung von Kurz- und Mittelstreckenflügen auf die Bahn sind notwendig – nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil klimaneutrale Kraftstoffe begrenzt und teuer sind und technische Maßnahmen erst langfristig wirken.

Konkret fordern die Verbände von einer künftigen Bundesregierung:

  • Eine “Roadmap klimaneutraler Luftverkehr”, die die Maßnahmen skizziert, mit denen der Luftverkehr bis 2045 das Ziel der Klimaneutralität erreichen kann.
  • Eine Strategie zur Reduzierung des Fluglärms mit dem Ziel, bis 2040 eine Minderung um 30 Prozent zu erreichen. 
  • Ein Handlungskonzept zur Verringerung der Luftverschmutzung im Umfeld von Flughäfen.

Die Politik muss den Ausbau von Kapazitäten für die Produktion strombasierter Flugtreibstoffe (E-Kerosin) vorantreiben. Dies muss auch durch entsprechende steuerliche Maßnahmen flankiert werden. Darum sind u.a. die Weiterentwicklung der nationalen Luftverkehrssteuer sowie des Europäischen Emissionshandels unverzichtbar. Dies trägt dazu bei, Anreize für einen schnellen Umstieg auf strombasierte Treibstoffe zu schaffen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 einzuhalten und Steuergerechtigkeit mit anderen Verkehrsträgern herzustellen. Darüber hinaus müssen Steuerprivilegien und Subventionen für den Flugverkehr schrittweise abgebaut werden. Dazu gehören insbesondere die Steuerfreiheit auf Kerosin und auf internationale Flugtickets und die Deckelung der Luftverkehrssteuer.

Um innerdeutsche Flüge sowie Flüge ins benachbarte Ausland auf die Bahn zu verlagern, sind attraktive Zugangebote nötig. Die künftige Regierung muss den notwendigen Rahmen für den Ausbau von Bahnverbindungen auf den Hauptflugrouten schaffen – mit attraktiven Tag- und Nachtzugverbindungen.  

Darüber hinaus müssen auch die Lärmbelastung sowie der Ausstoß von Ultrafeinstaub durch Flugzeuge verringert werden. Dazu wird ein strengeres Fluglärmschutzgesetz benötigt, das die Anwohner*innen in der Nähe von Flughäfen besser schützt. Außerdem fordern die Verbände eine Initiative auf europäischer Ebene, um den Schwefel- und Aromaten-Gehalt von Kerosin zu

begrenzen. Schwefelarmes Kerosin verringert nicht nur den Feinstaubausstoß, sondern auch die Nicht-CO2-Effekte vor allem durch verminderte Bildung von Kondensstreifen.

Statt die Herausforderungen anzugehen, jammert die Luftfahrtindustrie über angeblich hohe Kosten und fordert die Abschaffung der Luftverkehrsteuer. Dabei erhöht diese den Ticketpreis für europäische Flüge um gerade einmal drei Euro, was niemanden vom Fliegen abhält. Die Politik darf sich nicht zum Steigbügelhalter kurzsichtiger Profitinteressen der Luftfahrtbranche machen, sondern sollte mit einem klugen Gesamtkonzept den Weg für klimaneutrales Fliegen ebnen sowie die Lärm- und Abgasbelastung reduzieren. Anknüpfungspunkte hierfür liegen in den Wahlprogrammen der demokratischen Parteien vor.

Hier finden Sie die Forderungen der Umweltverbände für eine „Roadmap klimaneutraler Flugverkehr“ zum Download: https://www.fluglaerm.de/BVF-PM-2025/2025-01-16_Roadmap-klimaneutraler-Flugverkehr.pdf

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Wachstumspläne des Flughafens sind Phantastereien

Als Phantastereien hat der Vorsitzende des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller das von der Geschäftsführung des Flughafens angestrebte Wachstum um 50 Prozent in den nächsten zwanzig Jahren bezeichnet. „Eine Zunahme der Passagierzahlen von 20 Millionen auf 30 Millionen bis 2045 ist illusorisch. Ein Wachstum des Luftverkehrs in dieser Größenordnung wird es nach allen Prognosen nur noch in Asien geben.“ Unabhängig davon sei das angestrebte Wachstum angesichts der ungelösten Klimaprobleme des Luftverkehrs verantwortungslos, kritisierte Kindsmüller, der auch Mitglied der Fluglärmkommission für den Flughafen ist. Der Luftverkehr trage heute etwa 8 Prozent zu den klimaschädlichen Emissionen bei. In absehbarer Zeit stünden keine strombasierten Kraftstoffe zur Verfügung, die das fossile Kerosin ersetzen könnten. Deshalb sei es notwendig, dass der Luftverkehr in den nächsten beiden Jahrzehnten reduziert werde, statt zu wachsen.

„Interessanterweise veröffentlicht der Flughafen seine neuen Pläne ziemlich genau zehn Jahre, nachdem er den Antrag auf Erweiterung der Kapazitäten an das Verkehrsministerium gestellt habe,“ so der Verein. Am 16. Februar 2015 hat der Flughafen eine Erhöhung der Stundenkontingente von heute 45 auf 60 Flüge pro Stunde beantragt. Über den Antrag ist bis heute nicht entschieden. „Die neuen Pläne des Flughafens sind genauso unrealistisch, wie die damaligen Wachstumserwartungen, mit denen der Antrag begründet worden ist. Dies zeigt sich schon daran, dass die Zahl der Flugbewegungen im vergangenen Jahr deutlich unter dem Ergebnis des Antragsjahres 2015 gelegen haben. Die Annahme, man könne Passagierwachstum mit größeren Maschinen und ohne zusätzliche Flugbewegungen realisieren, ist ebenfalls wirklichkeitsfremd. Die Hersteller werden in den nächsten Jahren gar nicht so viele Maschinen zur Verfügung stellen könnten, um die Flotten der Airlines umzurüsten“ so Kindsmüller.

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Flughafen Düsseldorf: Bilanz 2024 aus Sicht der Anwohner gemischt

Der Flughafen Düsseldorf hat im vergangenen Jahr 153.539 Starts und Landungen abgewickelt. Dies sind nur ca. 4.300 mehr als im Jahr 2023 und ca. 70 Prozent des Jahres 2019, als 222.041 Flugbewegungen registriert worden sind. „Das langsame Wachstum des Flughafens ist für die Anwohnerinnen und Anwohner, die vom Fluglärm geplagt sind, eine gute Nachricht“, kommentiert der Vorsitzende des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller die Entwicklung. „Wir rechnen auch in den nächsten Jahren mit einem mäßigen Wachstum. Die Erweiterungspläne des Flughafens sind deshalb absurd,“ heißt es in der Erklärung des Vereins. Er sollte diese endlich zurückziehen.

Trotz des insgesamt geringen Aufkommens ermittelte der Verein insgesamt 1.174 Starts nach 22 Uhr bzw. Landungen nach 23 Uhr. „Jeden Monat im Schnitt fast hundert Flugbewegungen außerhalb der regulären Betriebszeit sind entschieden zu viel,“ kritisiert Werner Kindsmüller. Deshalb erneuerte er die Forderung, dass die Ausnahmeregelungen für Nachtlandungen am Flughafen Düsseldorf endlich beseitigt werden müssen.

Einen Grund für die hohe Zahl von Nachtflügen sieht der Verein darin, dass Maschinen, die ab Düsseldorf starten, hohe Verspätungen aufweisen. Nur knapp 39 Prozent aller Maschinen starten pünktlich, also mit einer Verspätung von weniger als 15 Minuten. Hingegen weisen die Düsseldorf anfliegenden Maschinen mit 78 Prozent eine relativ hohe Pünktlichkeit auf. „Diese Diskrepanz zeigt, dass der Flughafen die Abläufe leider immer noch nicht im Griff hat, zum Leidwesen der Anwohner“, so der Verein.

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Indikator für Ultrafeinstaub-Wolke

Beim Rollen sowie bei Start und Landung der Flugzeuge werden große Mengen an Kerosin verbrannt. Dabei entstehen neben den Abgasen riesige Mengen an ultrafeinen Partikeln, die vom Wind, der über den Flughafen streicht, kilometerweit getragen werden. Immer wenn Sie der Wind aus Flughafenrichtung erreicht, sind UFP in der Atemluft. Die Ultrafeinstaub-Belastung hängt stark von den Wetterbedingungen, insbesondere der Windrichtung und der Windstärke ab. Die UFP-Webseite https://10nm.de gibt eine Einschätzung, wie stark Sie an Ihrem jetzigen Standort vom Abwind des Flughafens betroffen sind. Die Illustrationen sind als Hinweis auf mögliche Gefährdungen zu verstehen. Sie greifen auf Messwerte zurück, können aber nur Trends anzeigen.

Grundsätzlich gilt:

  • Die ultrafeinen Partikel werden immer in Windrichtung getragen
  • Der Abwind-Kegel ist schmal bei starkem Wind und umso breiter, je schwächer der Wind weht.
  • Bei schwachem Wind von z. B. einem 1 Meter pro Sekunde (1 m/s) werden die ultrafeinen Partikel in einer Stunde etwa 3,6 Kilometer weit geweht. Stärkerer Wind, z. B. 5 m/s, trägt die ultrafeinen Partikel in einer Stunde 18 km weg vom Flughafen.

https://10nm.de/emitters/16#maptop

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Uncategorized

Ultrafeinstaub verursacht Krebs

Menschen im Umkreis von Flughäfen besonders gefährdet

4 Tonnen Schadstoffe entstehen im Durchschnitt täglich durch die Verbrennung von Kerosin durch die Flugzeuge am Flughafen Düsseldorf. Dabei entstehen ultrafeine Partikel, die eine ernste Gefahr für die Menschen am Flughafen und im Umkreis darstellen.

Prof. Dr. Oswald Rottmann hat vor etwa 60 Besucher*innen den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis dargestellt. Aufgrund der geringen Größe der Partikel können diese direkt in die menschlichen Zellen eindringen und diese schädigen.

Um die Gesundheit der Menschen zu schützen sei es notwendig, dass das Kerosin entschwefelt werde. Dadurch ließ sich etwa 1/3 der Schadstoffe vermeiden. Diese Maßnahme währe ohne große Schwierigkeiten umsetzbar. Zudem müssten auf europäischer Ebene endlich Grenzwerte für Ultrafeinstaub zum Schutz der Menschen festgelegt werden.

Link zur Präsentation:

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Wie gefährlich ist Luftverkehr für Ihre Gesundheit?

Um diese Frage soll es bei unserer Fachveranstaltung am Mi., den 18. Sept. gehen. Hauptreferent ist Prof. Dr. Oswald Rottmann (München), der die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Auswirkungen von Ultrafeinstaub (UFP) auf die Gesundheit im Umkreis von Flughäfen darstellen wird.

Bei der Verbrennung des am Flughafen Düsseldorf vertankten Kerosins wurden 2019 pro Tag 4 Tonnen Luftschadstoffe emittiert, 1.400 Tonnen im Jahr! Diese schädliche Fracht verteilt sich aber nicht nur in der Atmosphäre, sondern Teile davon sinken auf den Boden – und in unseren Körper. Besonders gesundheitsgefährdend sind die ultrafeinen Partikel (UFP). Ultrafeinstäube sind Partikel kleiner als 100 Nanometer. Sie dringen direkt in die Zellstrukturen ein und sind vor allem im Umfeld des Flughafens krebserregend. Studien haben ergeben, dass im Umkreis von 17 km um einen Flughafen eine besonders hohe Belastung mit UFP vorliegt.

Die zweite Gefahrenquelle für unsere Gesundheit ist Lärm. Dauerhafter Lärm, dem die Menschen in der Nähe von Flughäfen ausgesetzt sind, führt in der Nacht bereits ab 40 dBA zu ernsthaften Gesundheitsschäden, wie Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ergeben haben. Neben dem Lärm gibt es aber noch andere krankmachende Folgen des Luftverkehrs.

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Einladung zum Stammtisch

Zu einem zwanglosen Gespräch mit Informationen zum Thema Fluglärm in Kaarst lädt der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ für Do., 29. August 2024 um 19.00 Uhr alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in die „Casa Portuguesa“ – Matthias-Claudius-Str. 25-27 ein.

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Bilanz der Sommerferien: Zahl der Nachtflüge hat zugenommen

„Die Zahl der nächtlichen Flugbewegungen am Flughafen Düsseldorf war in den Sommerferien entschieden zu hoch.“ Zu diesem Ergebnis kommt der Verein „Kaarster gegen Fluglärm. In den sechs Ferienwochen hat er 410 Starts und Landungen nach 23 Uhr registriert. Das ist ein Zuwachs gegenüber den vorigen Sommerferien um 63. „Vor allem die 42 Landungen nach Mitternacht seit dem 5. Juli stellen eine besonders starke Belastung für die Gesundheit der Anwohner dar,“ kritisiert deren Vorsitzender, Werner Kindsmüller.

Eine Analyse der Flugbewegungen zeige, so der Verein, dass ein Großteil der Nachtlandungen durch fehlerhafte Planungen der Airlines verschuldet sei. Man habe festgestellt, dass in vielen Fällen die Zeit zwischen der im Flugplan vorgesehenen Landung und dem folgenden Start zu kurz bemessen sei. Dadurch würden bereits tagsüber Verspätungen anfallen, die bis in die Nacht mitgeschleppt würden. Dies bestätige auch eine weitere Zahl: Im Juli seien nur 20 Prozent der Starts am Flughafen Düsseldorf pünktlich gewesen. „Damit ist der Flughafen Düsseldorf noch schlechter als die Deutsche Bahn“, so Kindsmüller.

„Nachtlandungen sind kein Zufall, sondern sie werden mutwillig herbeigeführt. Es wird nun Zeit, dass Verkehrsminister Oliver Krischer handelt, statt weiterhin untätig zuzusehen, wie die Zahl der Nachtflüge zunimmt.  Vor dem Hintergrund der steigenden Lärmbelastung sei es unverständlich, warum Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland sei, in dem das Land für seine Verkehrsflughäfen keine Lärmaktionspläne erarbeitet und Lärmminderungsmaßnahmen festgelegt habe.

Zudem zeigten die Erfahrungen in diesem Sommer erneut die Notwendigkeit, die laxe Nachtflugregelung endlich zu verschärfen.

Kategorien
Allgemein Neuigkeiten Pressemitteilungen

Warum gibt es keinen Lärmaktionsplan für den Flughafen Düsseldorf?

Die EU-Umgebungslärmrichtlinie verpflichtet zur Aufstellung von Lärmaktionsplänen für Flughäfen mit mehr als 50.000 Bewegungen pro Jahr. NRW ist das einzige Bundesland, das für seine Flughäfen keine Lärmaktionspläne vorgelegt habe, berichtet der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“. Alle fünf Jahre müssen die Pläne nach dem Gesetz fortgeschrieben werden. Am 18. Juli läuft die Frist für die Fortschreibung der bisherigen Pläne ab.

Der Vorsitzende des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm“, Werner Kindsmüller forderte Umweltminister Oliver Krischer deshalb erneut auf, sein „kategorisches Nein“ gegen einen Lärmaktionsplan des Flughafens Düsseldorf durch das Land aufzugeben. „In den Gemeinden um den Flughafen sind nach der aktuellen Lärmkartierung des Landes mehr als 50.000 Menschen von hohen Lärmwerten durch den Flugbetrieb betroffen. Nachweislich führt dies zu gesundheitlichen Schäden bei den Menschen. Ich verstehe nicht, dass der Umweltminister dagegen nichts unternimmt. Während in allen anderen Ländern die zuständigen Ministerien die Verantwortung dafür übernommen haben, dass Lärmaktionspläne für die Verkehrsflughäfen erstellt wurden, lehnt der grüne Umweltminister in NRW dies, wie seine Vorgänger ab. Er schiebt die Verantwortung auf die Kommunen. Diese haben aber im Unterschied zum Land keine Instrumente, um Maßnahmen zur Lärmminderung zu erwirken“, erklärt Kindsmüller.

An anderen Flughäfen seien die Anflugverfahren optimiert, Nachtflugbestimmungen verschärft, Lärmobergrenzen eingeführt und der passive Lärmschutz ausgebaut worden. Dagegen geschehe in NRW nichts, um die Anwohner vor Fluglärm zu schützen so die Kritik des Vereins.

Kindsmüller erinnert daran, dass auch die Umlandgemeinden in der Vergangenheit das Ministerium aufgefordert hätten, einen Lärmaktionsplan vorzulegen.