Bei einer gut besuchten Diskussionsveranstaltung mit den Bewerber*innen für den Landtag im Wahlkreis Neuss III (Kaarst, Meerbusch, Korschenbroich, Jüchen) sprachen sich alle Kandidat*innen gegen die Erweiterungspläne aus (der CDU-Kandidat hatte nicht zugesagt). Ebenfalls waren sich die Kandidat*innen einig, dass Maßnahmen zur Reduzierung des Fluglärms ergriffen werden müssen.
Kategorie: Allgemein
Seit Beginn des Osterreiseverkehrs ist Fluglärm auch wieder ein ärgerliches Thema für die Menschen in Kaarst. Um das Thema Fluglärm und den Flughafen Düsseldorf wird es am Donnerstag, den 28. April bei einer Veranstaltung des Vereins „Kaarster gegen Fluglärm e.V.“ gehen. Dabei werden auch die Erweiterungspläne des Flug-hafens eine Rolle spielen. Die Kandidatinnen und Kandidaten, die bei der Land-tagswahl am 15. Mai zur Wahl stehen, stellen sich in der Volkshochschule Kaarst (Am Schulzentrum 18) den Fragen des Publikums. Beginn der Veranstaltung ist 19.00 Uhr. Mit dabei sind: Marcel Knuppertz (SPD). Simon Rock (Bündnis 90/Die Grüne), Simon Kell (FDP) und Monika Zimmermann (Die LINKE). Abgesagt hat Lutz Lienenkämper, der erneut für die CDU kandidiert.
Stellungnahme aus Anlass des Internationalen Tages gegen Lärm am 27. April
„Fluglärm schädigt die Gesundheit. Veränderungen bei Blutdruck, Herzfrequenz und anderen Kreislauffaktoren sind die Folge. Die Erkenntnisse der Lärmforschung sind eindeutig. Besonders gefährdet Fluglärm die Gesundheit der Menschen in den Einfluggebieten der Flughäfen“, daran erinnert die Fluglärminitiative „Kaarster gegen Fluglärm e.V.“ aus Anlass des Internationalen Tages gegen Lärm am 27. April.
In der Stellungnahme der Initiative heißt es: „Wir beobachten seit Wochen eine Zunahme der Flugbewegungen über Kaarst. Pro Tag landen zurzeit täglich bis zu 200 Maschinen über Kaarst. Das bedeutet jedes Maß eine Lärmentwicklung, die für das Herz-Kreislaufsystem, vor allem älterer und bereits belasteter Menschen eine gesundheitliche Gefährdung darstellt.“ Viele Flüge, so die Initiative wären nicht notwendig. Zwar nimmt die Zahl der innerdeutschen Verbindungen von Düsseldorf seit Beginn der Corona-Pandemie ab, dennoch werden immer noch zu viele Flüge nach München und Berlin angeboten, für die es gute Alternativen der Bahn gäbe.
Besonders gesundheitsschädlich seien Nachtflüge, durch die die Menschen im Schlaf gestört werden. Deshalb erneuert die Initiative ihre Forderung für ein ausnahmsloses Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr in Düsseldorf. An der Einstellung zu dieser Frage werde man auch die Parteien beurteilen, die künftig die Landesregierung bilden wollen, kündigt der Sprecher der Initiative, Werner Kindsmüller an.
Podiumsdiskussion zur Landtagswahl
Am 15. Mai wird der Landtag NRW neu gewählt. Wir wollen von den Kandidierenden im Wahlkreis Rhein-Kreis Neuss III wissen: Wie will uns das Land vor Fluglärm schützen, welche Maßnahmen gegen die Zunahme des Luftverkehrs wollen Sie ergreifen und wie stehen Sie zu den Erweiterungsplänen des Flughafens Düsseldorf?
Dazu haben wir die Vertreterinnen und Vertreter von CDU, SPD, Grüne, FDP und LINKE eingeladen.
Wann: Donnerstag, 28. April, 19.00 Uhr
Wo: In der VHS Kaarst, Am Schulzentrum 18 (E 20)
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Unterbrechung trafen sich die Mitglieder von „Kaarster gegen Fluglärm“ zu ihrer Jahreshauptversammlung. Seit 2019 sind die Flugbewegungen über Kaarst drastisch zurückgegangen. Im vergangenen Jahr betrugen sie nur 36 Prozent des Spitzenjahres 2019. Inzwischen, so zeigen die Zahlen der Initiative, nimmt der Luftverkehr und damit die Lärmbelästigungen wieder zu. In diesem Jahr wird damit gerechnet, dass bis zu 80 Prozent der Flugbewegungen vor der Pandemie erreicht werden. „Damit wird auch die Lärmbelastung und insbesondere die Störung der Nachtruhe in Kaarst wieder ein Thema,“ so der wiedergewählte Vorsitzende Werner Kindsmüller in der Versammlung. Der Flughafen Düsseldorf sei immer noch der unpünktlichste Flughafen in Deutschland. Zwar gelten seit dem 1. Januar höhere Lärmzuschläge für Nachtflüge, diese verhinderten aber verspätete Landungen nicht, wie die ersten drei Monate des Jahres gezeigt haben.
Mit einer Genehmigung des bereits 2015 gestellten Antrags auf Erweiterung der Kapazitäten des Flughafens Düsseldorf rechnet die Initiative vor der Landtagswahl im Mai nicht mehr. „Wir setzen auf eine neue Landesregierung, die dann dieses Vorhaben nach sieben Jahren endlich beerdigt,“ so Werner Kindsmüller.
Als einen großen Fortschritt sehen die Mitglieder von Kaarster gegen Fluglärm die starke Abnahme der innerdeutschen Flüge an. Insbesondere nach Berlin und München sei die Zahl der Flüge überdurchschnittlich stark gesunken. Die Fluglärminitiative werde sich weiter dafür einsetzen, dass innerdeutsche Flüge gänzlich überflüssig werden, da mit der Bahn gute Alternativen vorhanden seien.
Dem neu gewählten Vorstand gehören an: Werner Kindsmüller (Vorsitzender), Lutz Pollmann und Ulrich Hort (Stellvertreter), Günter Schulte (Schatzmeister), und Siegfried Schmidt-Wiechmann (Schriftführer).
Zum 01.01.2022 wird die Verkehrsministerin voraussichtlich eine neue Entgeltordnung für den Flughafen Düsseldorf in Kraft setzen. Darin wird auch die Höhe der Lärmzuschläge für die den Flughafen anfliegenden Maschinen geregelt. In einem Schreiben an die neue Verkehrsministerin für NRW, Frau Ina Brandes fordert unser Verein eine deutliche Anhebung der Lärmzuschläge.
Hier finden Sie das Schreiben an die Ministerin, unseren Forderungskatalog und die Presseerklärung.
Acht Umweltverbände haben kurz vor der Bundestagswahl am 26. September in einer gemeinsamen Stellungnahme klargemacht: Eine neue Bundesregierung muss nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 24. März 2021 zum Klimaschutz die Ziele und Minderungsmaßnahmen auch für den Luftverkehrssektor deutlich nachschärfen.
Seit Beginn der Sommerferien nimmt der Fluglärm über Kaarst wieder zu. Wie wird es weitergehen? Kann der Flughafen bald mit noch mehr Flügen planen – trotz Klimaschutz? Diese und andere Fragen werden im Mittelpunkt der Informationsveranstaltung am Donnerstag, den 9. September in der VHS Kaarst stehen. Beginn: 19.00 Uhr. Alle Kaarsterinnen und Kaarster sind eingeladen.
Vor einem Monat war bekannt geworden, dass der Flughafen Düsseldorf dem Verkehrsministerium ein neues Gutachten unter dem Titel „Auswirkungen der Corona-Krise auf die langfristige Verkehrsentwicklung“ vorgelegt hat.
Der Verein „Kaarster gegen Fluglärm“ hat damals Verkehrsminister Wüst aufgefordert, das Gutachten öffentlich zu machen, weil es Bestandteil des laufenden Planfeststellungsverfahrens zur Erweiterung der Kapazitäten des Flughafens ist. „Bis jetzt weigert sich das Ministerium, das Geheimgutachten zugängig zu machen,“ erklärt der Vorsitzende des Vereins Werner Kindsmüller. Das Gutachten der Intraplan Consult GmbH komme zum Ergebnis, so der Verein, dass der Bedarf nach einer Aufstockung der Flugbewegungen von 45 auf 60 in der Stunde, trotz Corona weiterhin begründet ist.
Aufgrund der Bedeutung des Gutachtens für die Anwohner hat sich der Verein nun entschlossen, das ihm vorliegende Gutachten öffentlich zu machen. Es kann ab sofort hier abgerufen werden. „Zu diesem Schritt haben wir uns entschlossen, um den Kaarsterinnen und Kaarstern die Möglichkeit zu geben, sich ein eigenes Bild davon zu machen, mit welchen abstrusen Argumenten der Flughafen nach wie vor seine Erweiterungsziele vertritt“, so der Verein in einer Stellungnahme.
Zugleich hat der Verein eine elfseitige Stellungnahme erarbeitet, die als Einwendung beim Ministerium eingereicht wird. Der Verein kritisiert darin die Annahme der Gutachter, dass nach dem Ende der Pandemie das bisherige Wachstum des Luftverkehrs um jährlich 3 Prozent fortgesetzt werde. Dies dürfe schon allein aus Gründen des Klimaschutzes nicht zugelassen werden, so der Verein. „Deutschland will 2045 klimaneutral sein und der Flughafen strebt zu diesem Zeitpunkt ein Drittel mehr Flüge als vor Corona an! Das passt überhaupt nicht zusammen,“ urteilt Kindsmüller.
Luftverkehr nimmt wieder zu
Die Statistiken bestätigen, was wir hören und sehen: Von Woche zu Woche nimmt der Luftverkehr am Flughafen Düsseldorf wieder zu. Wieder steigende Corona-Gefahren in den Urlaubsregionen und Unannehmlichkeiten am Flughafen können offensichtlich dem Flugwahn nichts anhaben. Unser neuer Newsletter informiert Sie darüber hinaus über die Pläne zur Einführung einer Kerosinsteuer, über die Gebührenordnung des Flughafens und andere aktuelle Themen.